„3 goldene Erfolgsregeln für jeden Personaler“

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HR oder das Personal ist wie kaum eine andere Funktion in Unternehmen in der Diskussion. Insgesamt scheint keine andere Funktion so unter Selbstzweifeln zu leiden wie die Personalabteilung. Zumindest stellt sich keine andere Funktion so sehr selbst in Frage. Oder haben Sie schon mal gehört, dass eine Einkaufs- oder eine Marketingabteilung Workshops zur Selbstfindung hält und versucht zu definieren, warum es sie gibt?

Nun, hier sind drei goldene Regeln für dauerhaften Erfolg im Personalbereich:

1.) Lesen Sie zukünftig keine Artikel mehr, in denen goldene Regeln für Erfolg verkauft werden. Haben Sie schon einmal solche Regeln – egal, ob es nun drei, fünf oder sieben sind – von einem wirklich erfolgreichen Manager gelesen? Ich bisher nicht. Wenn sich mal ein Geschäftsführer, Arbeitsdirektor oder Vorstand bemüht, so etwas niederzuschreiben, dann ist das im Regelfall am Ende der Karriere in der Übergangsphase zur Pensionierung. Es sind dann Punkte, die in der Vergangenheit den Erfolg gebracht haben – und somit für eine ständig wandelnde Welt selten brauchbar sind. Des weiteren ist die Geschäftswelt einfach zu komplex, als das das Befolgen weniger Punkte Erfolg bringen könnte. Vielleicht sollten Sie deshalb genau hier schon aufhören, zu lesen.

2.) Tun Sie als Personaler das einzige, was ein vernünftiger Geschäftsmann tut – konzentrieren Sie sich auf das Kerngeschäft! Sprechen Sie mit Ihren Führungskräften. Fragen Sie sie nach den Geschäftsplänen und Strategien und finden Sie heraus, wie sie diese Kollegen unterstützen können. Tun Sie nichts, was der Firma nicht kurz- oder mittelfristig Geld bringt. Starten Sie kein einziges Projekt und keine Initiative, von der sie nicht sicher sind, dass sie unter dem Strich Geld bringt. Werden Sie Teil des Geschäfts und agieren Sie so.

3.) Anfang des Jahres kamen sie wieder – all die schönen Umfragen zu den Top Themen im Personalbereich. Die ultimative und selbsterfüllende Prophezeiung: Erst werden die Personalleiter gefragt, was Sie für dieses Jahr erwarten. Dann wird ihnen erzählt, was die Top Themen sind – und schon werden die Projekte gestartet. Nun, welche Sau treiben wir dieses Jahr durchs Dorf? Talent Management – ach ne, das war ja schon vor drei Jahren. Candidate Experience? Das hatten wir ja letztes Jahr? Das Grundproblem: Diese Thema haben selten etwas mit Punkt 2 zu tun - der einzigen Regel, die sie als Personaler wirklich befolgen sollten. Das zweite Problem: Es sind Buzzwords - und die haben auch selten etwas zu tun mit dem Umgang mit mündigen, gut ausgebildeten und erwachsenen Arbeitnehmern. Die zwei „schönsten“ dieser Wortungetüme: „Candidate Experience“ und „Trennungsmanagement“. Beide Begriffe sind menschenverachtend - denn beide Begriffe suggerieren, dass man mit Programmen oder Tools potentielle neue Mitarbeiter und potentielle ehemalige Mitarbeiter effizient gewinnen bzw. verlieren kann. Aber sowohl Bewerber wie auch ausscheidende Mitarbeiter wollen im Grunde genommen nur eins: Mit Anstand, Respekt, Würde, Ehrlichkeit und Transparenz behandelt werden. Menschlichkeit nennt man das, wenn es authentisch gelebt wird. Und dafür stand einmal das „human“ in Human Resources. Mit Betroffenen einfach sprechen und faire Lösungen erarbeiten soll gelegentlich Wunder wirken.

Hui, Sie lesen ja immer noch? Nun, dann hoffe ich, dass die drei Punkte Ihnen zumindest ein wenig zu denken geben.